Die Planungs- und Bauzeit ist eine spannende Phase. Auf die gesamte „Lebenszeit“ eines Gebäudes ist sie aber nur ein kleiner Moment. Welche Kosten entstehen, während wir im Haus wohnen, leben und arbeiten? Wie flexibel können Räume genutzt und verändert werden? Kann es später vielleicht sogar als Wertstoff-Lieferant für neue Gebäude dienen? Eine nachhaltige Planung ist kostentransparent und bedenkt heute schon die Möglichkeiten von morgen.
1. Planen nur mit Grundstück.
Jedes Baugrundstück unterliegt besonderen örtlichen Vorschriften für Art, Größe, Ausrichtung der Gebäude, die im Entwurf zu berücksichtigen sind. Besser schon bei der Grundstückswahl einen fachlichen Berater*in hinzuziehen: “Ist auf diesem Grundstück möglich, was wir uns vorstellen?”
2. Nicht zu groß – nicht zu klein.
Kleiner ist nicht zwingend besser: Suffizienz (Angemessenheit) ist das beste Planungsprinzip, denn wichtiger als die absolute Raumgröße ist die Raumqualität. Kritisch die eigene Wunschliste zu hinterfragen, kann viel Geld sparen: “Haben wir überflüssige Räume teuer ins Haus geholt?”. Kellerräume, Galerien, Arbeits- und Gästezimmer stehen auf dieser Checkliste ganz oben. Können Räume multifunktional genutzt werden?
3. Heute und Morgen bedenken.
Die aktuelle Situation sollte nur Ausgangspunkt der Raumplanung sein. Viele Jahre vorzudenken, macht bei einem Gebäude immer Sinn: Wie werden die Räume dann von wem angenehm genutzt? Im Umkehrschluss: Wie vermeiden wir unflexible Räume?
4. Zeit nehmen zum Planen.
Vorfreude ist die schönste Freude – sagt das Sprichwort. Im Planungs- und Bauprozess kann Zu oft schlägt jahrelanges Bedenken mit der Entscheidung zu bauen, in riskante Hektik um. Kopfklare Ruhe und ausreichend Zeit die ist erste Bauendenpflicht. Erst anfangen, wenn alle Fragen zufriedenstellend beantwortet sind. Erfahrung: Wer am ungeduldigsten agiert, braucht in der Bauphase dann oft am längsten. Bauen ist ein Prozess. So sollte man verschiedene Planungsvorschläge und ihre Möglichkeiten auf sich wirken lassen.
5. Nachhaltige Materialien schonen Gesundheit und Budget.
Man muss kein Allergiker sein, um baubiologische, schadstofffreie Qualitäten und saubere Raumluft als Basis wohngesunden Komforts zu betrachten. Die Kriterien “altbewährt und kostengünstig” sind mit sehr viel Vorsicht zu genießen: Sind schlechte Baumaterialien erst einmal verbaut, ist der spätere Austausch aufwendig und teurer als die Investition in geprüfte Qualität. Zeitlos, langlebig, gesund und wirtschaftlich sind darum die besseren Bewertungskriterien bei der Materialienwahl.
6. Lebenszykluskosten für die richtige Haustechnik
Hightech oder Lowtech? Welche Heizanlage ist die Richtige? Welche Kosten entstehen durch Wartung, Instandhaltung und Pflege? Wie viel das Betreiben eines Gebäudes über die Jahre tatsächlich kostet, ist ein wichtiges Entscheidungskriterium! Der größte laufende Posten: Energie. Vor allem Strom. Darum lohnt die PV-Anlage fast immer. Also vor allem die Kosten des Haustechnik-Konzepts auf einen Zeitraum von mindestens 30 Jahre vergleichen.